Der Raistinger Bovist - Alte und neue Hülle

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In nur drei Stunden wurde die Radomhülle im Oktober 1963 aufgeblasen. Schon bald erhielt das Gebäude den Spitznamen "Raistinger Bovist" (nach dem kugelförmigen Fruchtkörper einiger Pilzsorten). Knapp 47 Jahre blieb die Hülle ohne Unterbrechung unter Druck. Dafür sorgten zwei unabhängige Stromzuführungen und zusätzliche Kraftwerkskapazität im Zentralgebäude der Anlage, die bei Netzausfällen damals (wie auch heute noch) einspringen konnte.

Im September 2010 wurde die alte Radomhülle entfernt und durch eine neue Hülle ersetzt. Das wurde notwendig, nachdem die alte Hülle keine ausreichende Standsicherheit mehr gewährleistete. Gleichzeitig wurde auch der Energiehaushalt des Radom verbessert. Früher musste das Radom im Winter konstant auf 26 Grad geheizt werden, um Schneelasten, die das Radom zusammendrücken würden, abschmelzen zu lassen. Heute sorgt dafür ein deutlich energiesparenderes Klimatisierungskonzept – beispielsweise wird die Verformung der Hülle ständig gemessen und eine gewisse Schneelast schlicht toleriert. So ist heute das Industriedenkmal Radom Raisting das letzte samt Antenne noch funktionsfähige Radom dieser frühen Phase der Satellitenkommunikation. Das Radom in Andover, USA, mit dem das Radom Raisting in den ersten Jahren im Satellitenkontakt stand, existiert heute nicht mehr (siehe Bilder unten).

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Die Antenne im Radom Raisting stand auch mit diesem Radom in Andover, Maine USA, in Kontakt.
  Das Radom in Andover existiert heute nicht mehr. (Bild aufgenommen im Oktober 2007.)
  Dem Radom Rasiting blieb dieses Schicksal erspart: Im Jahre 2010 wird eine neue Hülle installiert.

 

Bildnachweis:
Radom Andover: © Massachusetts Institute of Technology, Courtesy of MIT Libraries, Rotch Visual
Collections; Photograph by G.E. Kidder Smith. Used with kind permission.
Abgerissenes Radom Andover: www.newenglandphotography.net (externer Link), used under commercial license.
Hüllentausch: Student Satellite Initiative Munich e.V., Creative Commons Attribution license.